Retro-Laufklamotten sind…. out
Wer bei Laufbekleidung verzückt an seine Kindheitserinnerungen zurückdenkt und Rocky Balboa sieht, der in seinem Baumwoll-Trainingsanzug durch den Schnee lief, dem sei gesagt: Diese Zeiten sind vorbei. Wirklich! Das war 1976. Himmel, das war vor meiner Geburt! Wer ernsthaft Sport treibt, der kommt um Funktionskleidung nicht herum.
Dabei geht es gar nicht darum, dass Baumwolle altmodisch wäre… Es ist schlicht und einfach ungesund, wenn das Shirt schweißnass auf der Haut klebt, denn gerade jetzt im Herbst und Winter kühlt derartig vollgesaugte Kleidung einen Läufer wahnsinnig schnell aus. Dabei müssen es nicht einmal Temperaturen um den Gefrierpunkt sein… denn auch jetzt schon kann der sogenannte Windchill-Effekt bewirken, dass sich windige 5° C wie 0° anfühlen; dafür braucht es nicht mal eine Windgeschwindigkeit von 20 km/h.
Wer allerdings jetzt in die Sportabteilungen der Kaufhäuser oder ins Sportfachgeschäft rennt, der staunt nicht schlecht: Ein Markenset Funktionskleidung kann schnell 200 bis 300 Euro kosten, bei einigen Herstellern sogar noch deutlich mehr. Aber muss es denn so teuer sein? Nein, denn Tchibo bringt passend zu den kalten Jahreszeiten wieder eine Laufsportphase, die es ab dem 19. Oktober in den Filialen und dem Onlineshop zu kaufen gibt.
Während meiner Trainingsvorbereitung auf den New York Marathon habe ich die kalten Tage genutzt und bin mit der neue Kollektion ausgiebig laufen gegangen, um ihre Tauglichkeit für die kommende Herbst- und Winter-Saison zu testen.
Das Zwiebelschalenprinzip – Richtig anziehen, nicht mehr frieren
Da der Herbst nach einer Verzögerung nun doch vor der Tür steht, darf die Laufbekleidung nun gern etwas wärmer sein. Damit nimmt man dem Wetter den Schrecken und sich selbst eine Ausrede. Trotzdem wäre es fatal zu versuchen, sich einfach nur dick und winddicht anzuziehen.
Wer draußen Sport treiben will, der kommt um das Zwiebelschalenprinzip nicht herum, bei dem mehrere Kleiderschichten mit unterschiedlichem Material miteinander kombiniert werden. Die einzelnen Kleidungsstücke werden, wie bei einer Zwiebel, übereinander gezogen und können im Bedarfsfall geöffnet oder ausgezogen werden. Somit kann ausreichend viel eigene Körperwärme zwischengespeichert werden, ohne dass man zu sehr ins Schwitzen kommt. Die richtigen Materialien und zahlreichen Schichten schließen mehr Luft ein (zur Isolation gegen Kälte), als dies eine einzelne oder wenige Schichten könnte. Dabei transportieren sie die Feuchtigkeit effektiver vom Körper weg.
Die innere Schicht
Die innere Schicht sitzt direkt auf der Haut und transportiert Schweiß optimal ab. Diese besteht aus einer einzelnen, eng anliegenden Materialschicht, bei der sich funktionelle Sportunterwäsche anbietet. Auch hier gilt: Finger weg von Baumwolle! Diese saugt sich nur mit Schweiß voll und begünstigt durch Auskühlung die nächste Erkältung.
Gute Sportunterwäsche ist atmungsaktiv und transportiert Feuchtigkeit nach außen ab. Seitennähte sollten nicht vorhanden sein, da diese bei langen Läufen scheuern.
Die Isolations-Schicht
Die Isolations-Schicht sitzt auf der inneren Schicht und isoliert gegen Kälte.
Insbesondere innen angeraute Materialien wärmen ausgezeichnet und lassen immer noch Wasserdampf durch.
Je nach Außentemperatur können auf einmal zwei Kleidungsstücke zum Einsatz kommen. Die einzelnen Schichten sollten eng ansitzen, um den Feuchtigkeitstransport optimal zu unterstützen und das Einströmen von kalter Luft zu minimieren.
Die äußere Schicht
Die äußere Schicht schließt das Outfit optional ab und bietet einen zusätzlichen Schutz gegen Wind und/oder Regen.
Wichtig ist hier eine feinporige Außenmembran aus einem wasserabstoßenden Material, das trotzdem atmungsaktiv ist, sonst wird Feuchtigkeit und zu viel Wärme gespeichert. Je nach Witterung kann sogar Softshell als Material zum Einsatz kommen.
Insbesondere bei den Laufhosen und -tights haben sich in den letzten Jahren Windbreaker etablieren können, welche die Funktion der Isolationsschicht und der äußeren Schicht kombinieren.
Mein Laufoutfit von Tchibo für den Winter
Für meine Läufe im Herbst und Winter habe ich fünf Funktionskleidungsstücke aus der neuen Laufphase gewählt, die ich miteinander kombinieren kann, je nach Außentemperatur:
- Thermo-Lauftight für 16,99 €
- Thermo-Laufshirt für 19,99 €
- Thermo-Laufjacke für 24,95 €
- Herren-Windprotection-Lauftight für 24,95 €
- Windprotection-Laufjacke 34,95 €
Der erster Eindruck: Alle Kleidungsstücke fallen entsprechend ihrer Größe aus und sitzen körperbetont; das ist wichtig, um den Feuchtigkeitstransport nach außen zu gewährleisten. Eine Sonderstellung nimmt die Windprotection-Laufjacke ein, die weiter geschnitten ist und so auch über mehrere Lagen als äußere Schicht getragen werden kann. Keinem Kleidungsstück haftet ein chemischer Geruch an und die Qualität wirkt sehr wertig.
Thermo-Lauftight
Die Thermo-Lauftight ist innen angeraut und erweist sich als sehr wärmeisolierend. Zum Jogging oder Dauerlaufeinheiten ist sie bereits ab etwa 8° C sehr angenehm zu tragen. Bei Tempoläufen kann es in der Tight sogar zu warm werden, wenn es draußen nicht kalt genug ist. Auch nach langen Einheiten sitzt die Tight noch angenehm und bleibt trocken!
Auf der Rückseite ist eine Reißverschlusstasche eingearbeitet, die groß genug ist, um ein Smartphone und einen Schlüssel zu fassen.
Damit die Tight unten eng abschließen kann, sind Reißverschlüsse ins Bein eingearbeitet. Im Beinabschluss findet sich eine Silikonbeschichtung, die auch bei schnellen Läufen das Verrutschen erfolgreich verhindert.
Thermo-Laufshirt
Das Thermo-Laufshirt sitzt leicht und – dank spürbarem Stretchanteil – körpernah. Von dem vermeintlich dünnen Material sollte man sich nicht täuschen lassen, denn die angeraute Innenseite wärmt auch noch bei kühlen Temperaturen.
Selbst bei anstrengenden Einheiten bleibt das Shirt in Form und trocknet schnell. Mit dem Reißverschluss im Brustbereich lässt sich die Wärmeisolierung steuern; das ist bei schnellen Läufen sehr angenehm. In den Abendstunden profitiert man von den großflächigen Reflektorelementen auf den Schulterpartien, die die Sichtbarkeit deutlich erhöhen.
Gimmick: Im Schulterbereich ist eine Kopfhörerkabelführung eingearbeitet. So fallen die Kopfhörer nicht mehr zu Boden, wenn sie aus den Ohren rutschen.
Thermo-Laufjacke
Wenn es draußen noch ungemütlicher wird, zeigt die Thermo-Laufjacke ihr volles Potential. In Kombination mit der richtigen Laufhose und einem Shirt darunter verlieren selbst Minusgrade ihren Schrecken!
Die Laufjacke wärmt mit einem wattierten Webbesatz. Trotzdem schränkt sie die Bewegungsfreiheit nicht ein, ist atmungsaktiv und feuchtigkeitstransportierend. Durch eine zusätzliche Imprägnierung ist sie wasser- und schmutzabweisend. Das hält zwar keinen Platzregen ab, schützt aber vor Nieselregen und Schnee!
Wer kalte Hände bekommt, aber keine Handschuhe tragen möchte, der freut sich über die Daumenlöcher an den Ärmeln.
Herren-Windprotection-Lauftight
Wer auch bei Wind Höchstleistungen bringen will, der greift auf die Windprotection-Lauftight zurück, bei der die wärmende Funktion der Thermo-Lauftight mit einer winddichten Vorderseite kombiniert wird, um das Auskühlen zu vermindern.
Die Windprotection-Lauftight ist etwas schwerer als Thermo-Lauftight, aber weiterhin atmungsaktiv und feuchtigkeitstransportierend. Damit sie gut am Bein anliegt, wurden im Bereich der Kniekehlen elastischen Einsätzen eingearbeitet.
Wie auch bei der Thermo-Lauftight, ist auf der Rückseite ist eine Reißverschlusstasche eingearbeitet, die groß genug ist, um ein Smartphone und einen Schlüssel zu fassen. Damit die Tight unten eng abschließt, sind Reißverschlüsse ins Bein eingearbeitet.
Windprotection-Laufjacke
Nach einem Test an der Nordsee kann ich guten Gewissens bestätigen: Die Windprotection-Laufjacke ist winddicht. Absolut. Möglich wird dies durch eine windundurchlässige Membran an der Außenseite, die weiterhin Feuchtigkeit nach außen durchlässt.
Die Windprotection-Laufjacke sitzt etwas weiter als die Thermo-Laufjacke und erlaubt mit ihrem Meshfutter die Luftzirkulation am Rücken und der Brust. Leichtem Regen hält sie stand.
Auch bei der Windprotection-Laufjacke sind auffällige Reflektorelemente auf den Schulterpartien zu finden, wie schon bei dem Laufshirt.
Die Ärmel laufen in kurze Stulpen aus, die optional ausgeklappt und mit den Daumenlöchern über den Händen getragen werden können.
Gimmick: In die Reißverschlussbrusttasche ist eine Kopfhörerkabelöffnung integriert.
Fazit
Mein Laufoutfit für den Winter habe ich bei Tchibo gefunden! Und zwar zu einem fairen Preis, ohne auf Qualität oder Leistung verzichten zu müssen. Überraschend ist das für mich nicht, denn schon mein erstes Winterlaufset habe ich bei Tchibo gekauft und das trage ich heute noch.
Mit meinen Laufoutfits bin ich nun auch für Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts gut gewappnet! Dabei gilt beim Outdoor-Sport, dass man sich lieber nicht zu dick anziehen sollte! Denn erst nach einigen Minuten merkt man, wie warm es in guter Thermo-Funktionskleidung wird.
Es liegt immer im persönlichen Empfinden, wie man Laufkleidung bei kalten Temperaturen kombiniert. In meinen Laufgruppen sehe ich, dass man bei 5 Grad sowohl in kurzer Hose als auch in Thermo-Tight laufen kann; es ist typabhängig. Lass dich also nicht davon leiten, was andere tragen!
Bedenke aber, dass dir beim Laufen schnell warm wird. Erfahrungsgemäß braucht man eine Lage weniger, als für einen Spaziergang. Unerfahrene Läufer neigen dazu, sich zu warm anzuziehen und dadurch stark zu schwitzen. Zu viel Schweiß kann nicht ausreichend schnell abtransportiert werden – und man friert.
Reflektoren liegen übrigens nicht nur im Trend, sie sind auch unabdingbar für eine gute Sichtbarkeit beim abendlichen Lauf!
Dieser Artikel entstand in Kooperation mit Tchibo!