Minuten vor dem Startschuss des Wettkampfs beschließt Emil Zátopek, Spitzname „Lokomotive“, zum ersten Mal einen Marathon zu laufen. In Helsinki, bei den Olympischen Spielen im Jahr 1952… und gewinnt mit einer Zeit von 2:23:03 Stunden. Im November 2000 verstirbt er in Prag, aber einer seiner Aussprüche wird wohl nie vergessen werden:
Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, dann lauf Marathon.
Im Gegensatz zu Emil Zátopek müssen sich Normalsterbliche über Monate vorbereiten, bis sie fit genug sind, um einen Marathon laufen zu können. Aber will man das wirklich? Hier kommen acht Gründe, warum Du dich niemals auf einen Marathon vorbereiten solltest!
Du bekommst Muskelkater
Du glaubst, Du kennst Muskelkater schon? Irrtum! Wenn Du am Dienstag, zwei Tage nach einem langen Lauf, zum ersten Mal feststellst, dass eine Bordsteinkante ein unüberwindbares Hindernis darstellt, dann hast Du richtigen Muskelkater.
Trotzdem wird dich nichts von deiner nächsten Einheit abhalten. Der Muskelkater wird Schmerz und Anerkennung zugleich.
Du hast Hunger, immer
Hast Du bisher nie verstanden, wie(so) andere von morgens bis abends ununterbrochen essen können? Du konntest dir bisher nicht vorstellen, dass man ständig hungrig sein kann? Du belächelst Andere, die Essen in ihrem Schreibtisch bunkern?
Wenn Du dein Marathon-Training startest, dann treibst Du deinen Stoffwechsel in ungeahnte Höhen und verbrennst einige tausend Kalorien pro Woche extra… und die will dein Körper zurück haben. Also bist Du ständig hungrig und entwickelst zudem Essgelüste, die man sonst nur bei Schwangeren kennt. Und das alles ohne Reue, denn zunehmen wirst Du trotzdem nicht.
Der Kaufrausch schlägt zu
Du hast schon zwei Paar Laufschuhe und außerdem für jede Jahreszeit die richtige Laufkleidung? Das dachtest Du…
Plötzlich brauchst Du pro Trainingstag, den Du die Woche absolvierst, ein eigenes Paar Schuhe. Und da deine Laufshirts ständig in der Wäsche sind, reichen diese auch schnell nicht mehr. Regelmäßige Shopping-Touren ins Sportfachgeschäft sind vorprogrammiert!
Du wirst zum Frühaufsteher
Sonntags spät aufstehen, dann brunchen und langsam in den Tag starten? Gibt es nicht mehr… Keine Zeit… Schließlich stehen sonntags die langen Läufe an.
Daher klingelt dein Wecker schon um 7 Uhr und nach einem Kaffee und einer Banane geht es auf die Strecke. Geschwitzt und glücklich kehrst Du Stunden später nach Hause zurück und hörst, wie deine Nachbarn gerade erst wach werden.
Du entwickelst unerträglich gute Laune
Beim Laufen schüttet der Körper Endorphine aus, um die Anstrengung und Schmerzen während des Laufens zu mindern… und zwar nicht zu knapp. Der Glückshormon-Cocktail, zusammen mit körpereigenen Schmerzstillern, kann sogar zum Runner’s High führen, muss er aber nicht. Aber nach einem anstrengenden Lauf kommt es häufig zu einem vorteilhaften chemischen Ungleichgewicht, wenn die Belastung wegfällt: Die Glückshormone führen zu einer kaum zu trübenden, guten Laune.
Wer vor der Arbeit laufen geht, kommt daher mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck und vielleicht sogar einem Grinsen ins Büro. Sehr zum Leidwesen der griesgrämigen Kollegen, die nicht verstehen können, warum man morgens so ekelhaft gut gelaunt sein kann.
Du bekommst ein neues Körpergefühl
Du magst deinen Körper jetzt schon? Bald wirst Du ihn lieben!
Nicht, weil er schon alles kann, was Du ihm abverlangst. Aber dafür, dass er alle Belastungen mitmacht und jeden Tag etwas stärker wird.
Laufschuhe werden alltagstauglich
Du hast für jede Gelegenheit den richtigen Schuh und das auch noch in verschiedenen Farben? Nun, mit fortschreitendem Training stellst Du plötzlich fest, dass nur die inneren Werte zählen… auch bei Schuhen.
Also ziehst Du nur noch Laufschuhe an, denn nichts geht über das großartige Gefühl eines guten Fußbetts! Nur die Türsteher können manchmal nicht einsehen, dass der neue Sportschuh viel besser zu dir passt, als eine ordinäre Schuhvariante aus Leder.
Du gibst geliebte (aber schlechte) Gewohnheiten auf
Du rauchst, trinkst, schläfst lange oder verbringst die Abende gerne vor dem Fernseher? Das ist nun vorbei.
Wenn Du so viel Energie in die Trainingsvorbereitungen steckst, gibst Du irgendwann deine schlechten Gewohnheiten auf, denn diese werfen dich nur unnötig zurück.
Wenn Du dich also entscheidest, einen Marathon zu laufen, solltest Du dir wirklich ganz sicher sein. Denn eines Tages wachst Du auf und bist ein neuer Mensch.