Die Geschichte ist so kurios, dass sie aus der Feder eines Krimiautoren stammen könnte: Ein bezahlter Mörder hatte seine Garmin Forerunner 10 am Handgelenk, als er sein nächstes Opfer ausspionierte. Das wurde ihm Jahre später zum Verhängnis…
Der ambitionierter Läufer und Auftragsmörder Mark „Iceman“ Fellows wurde wegen des zweifachen Mordes am Bandenchef Paul “Mr. Big” Massey und seinem Mitarbeiter John Kinsella zu lebenslanger Haft verurteilt. Beide Morde hatte er bereits 2015 begangen. Er wurde überführt, nachdem die Polizei die Daten auswerten konnte, die sich auf seiner Garmin Forerunner 10 befanden.
Als Fellows ins Visier der Behörden geriet, entdeckten diese auf einem Sozialen Netzwerk ein Foto von ihm beim Great Manchester 10K Lauf in 2014, das ihn mit der Smartwatch zeigte. Bei einer Hausdurchsuchung konnte die Garmin Forerunner 10 dann sichergestellt werden.
Obwohl diese bereits Jahre zurück lag, konnte ein IT-Spezialist eine 35-minütige Aktivität wiederhergestellten, die Mark Fellow in dem Gebiet rund um das Haus absolviert hatte, in dem Paul Massey später getötet wurde. Es gilt inzwischen als erwiesen, dass der Mörder die Gegend und seinen Fluchtweg bereits zwei Monate vor dem Mord auskundschaftete.
Fellows war mit dem Fahrrad zu einem benachbarten Feld in unmittelbarer Nähe des späteren Tatorts gefahren und hatte sich dort erst zu Fuß umgesehen und dann einige Zeit unbeweglich die Umgebung ausgespäht.
Zwar waren zur Überführung noch weitere Indizien notwendig, doch die GPS-Daten und das auffällige Bewegungsmuster lieferten die entscheidenden Hinweise, um Fellows auf die Schliche zu kommen.
Das Konzept, Smart Devices bei schweren Straftaten als Beweis heranzuziehen, ist nicht neu. Bereits im vergangenen November hatte ein Richter aus New Hampshire in einem Mordfall von Amazon die Herausgabe der Daten von einem Echo eingefordert. Diese sollten, in Kombination mit den gepairten Smartphones beweisen, dass der mutmaßliche Mörder, Dean Smoronk, zum Zeitpunkt des Mordes zu Hause war.