Ich habe bald einen ganz besonderen Jahrestag, irgendwann im August. Genau weiß ich es nicht mehr. Komisch. es gibt viel belanglosere Ereignisse, bei denen man sich merkt, wann sie stattgefunden haben. Aber wann genau ich vor etwa drei Jahren das erste Mal gelaufen bin, das weiß ich nicht mehr. Schade, denn der Tag hat mein Leben verändert.
Eigentlich war ich schon einige Zeit zuvor nicht mehr glücklich mit mir gewesen; ziemlich lange schon nicht mehr. Die Kombination aus einem Schreibtischjob, Kantinenessen und einer Spielekonsole mit einer (gefühlt) unendlichen Spieleauswahl hatten sich schlussendlich doch gerächt und so mied ich den allzu genauen Blick in den Spiegel, der mir verriet, dass die Zeiten vorbei waren, in denen ich essen konnte was ich wollte.
Als ich nun an dem schicksalhaften Tag nach drei Etagen schnaufend die letzte Treppenstufe erklomm, stellte ich fest, dass sich etwas ändern müsste. Am selben Abend grub ich im Keller ein paar alte adidas-Laufschuhe aus, die noch quasi unbenutzt waren und mir sehr bald treue Dienste leisten sollten. Von der damaligen Freundin belächelt, trat ich in einer ausgetragenen Baumwolljogginghose vor die Tür und lenkte meine Schritte Richtung Alster, um mich den unzählbaren Läufern anzuschließen. Doch die Realität holte mich ein und traf mich hart: Nach wenigen hundert Metern war die Luft raus, die Beine schmerzten und ich verfluchte meine Unsportlichkeit.
Ich traf an diesem Tag den folgenreichen Entschluss, zumindest so lange zu laufen, bis ich einmal die Runde um die Alster (7,33 km) am Stück laufen könne. Seitdem habe ich nicht mehr damit aufgehört. Es wurde der Tag meiner Widergeburt.
3 Kommentare
Herzlichen Glückwunsch! Auf das noch viele Jahrestage folgen mögen!
Congrats – Du hast den inneren Schweinehund besiegt !!!
Danke 🙂