„Was ist eigentlich dran, dass Läufer mehrere Laufschuhe tragen sollten? Und müssen es eigentlich unterschiedliche Modelle sein?“
Nachdem diese Leserfrage nun so zahlreich in der Redaktion eingegangen ist, wird es wohl einmal Zeit, die Frage „Wie viele Laufschuhe braucht ein Läufer?“ auf der Webseite hier zu besprechen. Die Antwort könnte euch überraschen!
Wie viele Laufschuhe braucht ein Läufer wirklich?
Die meisten Läufer fangen mit einem einzelnen Paar Laufschuhe an. Für die erste Zeit ist das auch noch ganz in Ordnung, solange die Laufschuhe zwischen den Einheiten mindestens zwei Tage ruhen können, damit sie gut durchtrocknen und die Dämpfung sich regenerieren kann.
Wer aber vorhat, dem Laufsport treu zu bleiben und mehrmals pro Woche läuft, der sollte sich an die Faustformel „je ein Paar Laufschuhe je Trainingstag der Woche“ halten. Bei drei Laufeinheiten pro Woche sollten es also mindestens drei Paar Laufschuhe sein. Natürlich reicht es nicht, diese im Schuhschrank zu haben, sie müssen auch im Wechsel getragen werden.
Sollte ein Läufer unterschiedliche Laufschuhe tragen?
Klare Antwort: JA… und gerne von unterschiedlichen Herstellern. Denn der Fuß mit seinen Muskeln, Sehnen und Gelenken stellt sich schnell auf einen Schuh ein. Das wiederum ist als zwei Gründen schlecht:
- Auch wenn sich ein Laufschuh gut trägt, kann es sein, dass dieser nicht optimal für den Fuß geschnitten und aufgebaut ist.
- Wird immer der gleiche Laufschuh verwendet, dann passt sich der Fuß an genau diesen an.
Genau hier profitieren Läufer von unterschiedlichen Schuhen: Der Bewegungsapparat verzeiht eine ungünstige Belastung nämlich eher, wenn diese nicht bei jeder Einheit auftritt. Zudem bedeuten unterschiedliche Laufschuhe auch unterschiedliche Dämpfungen, Sprengungen und Passformen. Die daraus resultierenden, unterschiedlichen Impulse sorgen dafür, dass sich der Bewegungsapparat sich fortwährend anpasst.
Ist es sinnvoll, Laufschuhe aus unterschiedlichen Kategorien zu verwenden?
Wer einem Trainingsplan folgt, findet dort unterschiedliche Einheiten: Intervalle, lange Läufe, Tempodauerläufe, Crescendoläufe und Bergsprints. Dabei ist das Ziel, den Körper durch die verschiedenen Trainingsanreiz zu einer kontinuierlichen Anpassung und Weiterentwicklung zu zwingen. Die Impulse lassen sich zudem noch verschiedene Untergründe wie Straße, Waldwege und Trail ergänzen.
Jede Trainingseinheit lädt daher schon dazu ein, einen spezialisierten Laufschuh zu tragen. Denn die verschiedenen Laufschuhkategorien unterscheiden sich drastisch in ihrem Aufbau:
- Dämpfungsschuhe sind sehr gut gedämpft – vor allem im Fersenbereich. Sie werden bei langen Läufen getragen oder bei hartem Untergrund und sind zudem für Läufer besonders geeignet, die noch nicht gut trainiert sind oder ein paar Kilos zu viel haben
- Neutralschuhe haben eine besonders geringe Dämpfung und ermöglichen so ein natürlicheres Abrollverhalten. Sie sind daher besonders für erfahrenere Läufer geeignet, die nicht an Fußfehlstellungen leiden.
- Leichtgewichtschuhe haben nur eine minimale Dämpfung und sind besonders leicht. Trainierte Läufer können in diesen Intervalle, Tempoeinheiten und Wettkämpfe bestreiten.
- Trailschuhe zeichnen sich durch Sohlen mit erhöhtem Grip und ihre hohe Stabilität aus. Sie eignen sich für Naturpfade und Geländeläufe, wobei die geringe Dämpfung dabei hilft, den Boden besser wahrzunehmen.
Läufer, die also unterschiedliche Laufschuhkategorien tragen, unterstützen damit nicht nur die jeweiligen Einheiten, sondern fördern auch die permanente Anpassung ihres Bewegungsapparates.
Gibt es Laufschuhe, die man meiden sollte?
Eigentlich gibt es keine schlechten Laufschuhe; sofern sie gut sitzen und zum Fuß und Abrollverhalten passen. Das aber ist der Knackpunkt. Denn hier stellen die Bewegungskontrollschuhe und Stabilitätsschuhe Ausnahmen dar, die auf Grund ihrer Pronationsstütze nur für Läufer mit Überpronation geeignet sind:
- Wer stark überproniert, sollte auf eine Pronationsstütze in allen Laufschuhen achten, da sie vor dem Einknicken schützen.
- Wer nicht überproniert, sollte diese Schuhe gänzlich meiden, da diese die natürliche Abrollbewegung stören würden und sogar zu Verletzungen führen können.
Auch Barfußschuhe können zur Entwicklung des Bewegungsapparates beitragen, denn sie erhöhen die Stabilität des Fußgewölbes und des Fußgelenks und fördern das Vorfußlaufen. Trotzdem sollten sie nur mit Bedacht eingesetzt werden, denn nach einem Leben in gedämpften Schuhen mit Sprengung haben wir das natürliche Laufen fast verlernt. Initial sollten sie daher nur zum Gehen, später langsam bei kurzen Einheiten getragen. Wer zu schnell startet, riskiert Beschwerden oder sogar Verletzungen (bspw. Plantarfasziitis).
Wie sieht es bei euch zu Hause aus? Wie viele Laufschuhe stehen in eurem Regal?
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1 Kommentar
[…] Dich schon jetzt darauf vorbereiten möchtest, bist Du bei Fitvolution richtig. Auch auf dem Blog Laufmotivation dreht sich alles ums Laufen – und zwar um die Frage, wie viele Laufschuhe wirklich notwendig […]