Der 34-jährige Simon Kindleysides, der in Folge eines 2013 diagnostizierten Hirntumors von der Hüfte abwärts gelähmt ist, hat den London Marathon in einem speziellen Exoskelett gefinisht. Er ist damit der erste Querschnittsgelähmte, der einen Marathon zu Fuß absolviert hat.
Simon, der nie zuvor einen Marathon gelaufen war, hatte schon in der Vergangenheit für eine Menge Aufmerksamkeit gesorgt, als er für den guten Zweck von London nach Paris mit einem Handbike fuhr. Er möchte, nach einigen Angaben, seinen Kindern als Vorbild dienen: Als erster Querschnittsgelähmter, der den London Marathon absolviert hat und damit gezeigt hat, dass man entweder im Bett liegen und sich bemitleiden kann oder aufstehen kann, um das Leben zu genießen – von dem man nun mal nur eines hätte.
Eine Medaille bekam er allerdings nicht, da er nicht innerhalb der vorgegebenen Cut-Off-Zeit am Sonntag ins Ziel kam, sondern erst am Montagabend um 23 Uhr nach etwa 36 Stunden die Ziellinie unter jubelnden Zuschauern überschritt. Einige Gratulanten schenkten ihm allerdings ihre Medaillen und zudem wurde ihm die „Spirit of London“-Auszeichnung verliehen, die der London Marathon an Teilnehmer vergibt, die den einzigartigen Geist dieses Rennens verkörpern.
Das Exoskelett ReWalk ist besonders leicht, arbeitet mit mehreren batteriebetriebenen Motoren, die zur besseren Balance auf Höhe der Hüfte befestigt sind und künstlichen Kniegelenken. Durch die kontrollierte Gewichtsverlagerung nach vorne werden die Schritte eingeleitet. Zum Stabilisieren nutzte Simon zusätzlich Krücken. Auch für das Exoskelett war der Marathon eine enorme Belastung, so dass unterwegs noch kleine Modifikationen vorgenommen wurden, da Simon u.a. die Fußplatten durchgelaufen hatte.
Wir wünschen Simon Kindleysides eine schnelle Regeneration und bedanken uns für die Inspiration!