Verglichen mit allem, was Laufen einem bringt, gibt es verhältnismäßig wenige Gründe sich zu ärgern. Über einige dafür aber umso mehr!
Hier sind 10 Dinge, die mich auch nach Jahren noch am Laufen nerven!
Falsch angezogen sein
Falsch angezogen ist man vor allen Dingen im Winter! Eine Lage zu wenig oder zwei zu viel. Wenn es wirklich kalt es und dazu noch ordentlich windig, ist es unglaublich schwer sich genau richtig anzuziehen. Kommt dann unerwartet unterwegs die Sonne raus, ist eh alles vorbei. Die Folge: Entweder läuft einem die Suppe den Rücken runter oder man läuft zitternd seine Runden.
Tipp: Zwiebeltaktik beachten (siehe Eis am Stiel) und erfahrungsgemäß eine Lage weniger anziehen, als man zum Spazierengehen bräuchte… mindestens eine.
Käfer im Mund
Woran erkennt man einen freundlichen Läufer? … An den Insekten zwischen den Zähnen! Flacher Witz, aber leider ist da viel Wahres dran. Das Phänomen gibt es natürlich vor allen Dingen im Sommer, zum Beispiel wenn man seine Runden um den örtlichen See dreht. Man ahnt nichts Böses und hat anschließend den Mund voller Mücken oder verschluckt fast einen Riesenkäfer, der dann noch die Flügel ausbreiten will.
Egal wie proteinreich diese Viecher sind, appetitlich finde ich das bis heute noch nicht. Eine Lösung – außer dem Wechsel auf eine andere Route – gibt es nicht; Masken oder Tücher vor dem Mund stören zu sehr beim Atmen.
Kiffer im Stadtpark
Man dreht seine Runden, läuft Intervalle und knallt plötzlich in einer Nebelwand aus Cannabis-Rauch; das eigene kräftige Husten führt nur noch zur Belustigung der drei rauchenden Halbwüchsigen, die eh alles lustig finden. Besonders ärgerlich: Kaum hat man das erste dieser Hindernisse passiert, da kommt schon die nächste Nebelwand.
Bei uns in Hamburg werden es gerade immer mehr. Vermutlich dürfen die alle nicht mehr zu Hause rauchen.
Hundebesitzer mit Schleppleinen
Schleppleinen sind quasi Schleppnetze für Läufer: Wo diese lang gezogen werden, da wächst nichts mehr nach.
Schleppleinen sind besonders ärgerlich, wenn man abends Laufen geht. Dann trifft man gefühlt besonders häufig auf Hundebesitzer, die eine Leine verwenden, die mindestens 10 m lang ist und möglichst flach über den Boden gezogen wird. Natürlich nur so lange, bis ein Läufer kommt. Dann bringt man sie minimal unter Spannung, damit sie in Kombination mit der „Fußhupe“ am anderen Ende der Leine – typischerweise nicht sichtbar, da gerade im Gebüsch – zu einer fast tödliche Stolperfalle wird.
Verständnis hat man keines zu erwarten, schließlich „muss man ja hier nicht laufen“ (Auszug aus einem Original-Zitat).
Glatteis
Ich laufe gerne im Winter. Die Temperaturen sind definitiv geeigneter als im Sommer. Wäre da nicht das gemeingefährliche Glatteis. Glatteis trägt seinen Namen zurecht, denn selbst wenn gestreut wurde, dann bleibt es immer noch verflucht glatt ist. Tagsüber ist es schon nicht harmlos, aber wenigstens noch recht gut zu erkennen. Abends und nachts wird es richtig gefährlich.
Trifft man laufend in einer Kurve oder bei hoher Geschwindigkeit unerwartet auf Glatteis, dann ist der Sturz quasi vorprogrammiert. Habe ich leider auch schon zu häufig erlebt.
GPS-Uhren ohne Signal
Kennt ihr das auch? Eine Gruppe von 12 oder sogar 15 Läufers ist zusammengekommen. Alle sind bereit, wollen loslaufen und immer sind zwei dabei, bei denen die GPS-Uhr kein Signal findet. Man kann selbstverständlich nicht ohne Tracking starten, denn ein nicht dokumentierter Lauf hat quasi nicht stattgefunden. Und „loslaufen und auf das Signal hoffen“ auch keine Option, denn die Positionswechsel würden die Uhren endgültig überfordern und daraufhin würden diese aus Prinzip schon keinen Satelliten mehr finden. Also dürfen alle warten und mitunter auch frieren, um sich nicht das Wehklagen dieser Gepeinigten anhören zu müssen.
Übrigens: Wenn man einmal selber betroffen ist und die eigene Uhr kein Signal findet, ist das noch viel schlimmer als bei anderen.
Nordic Walker (die langsamen)
Kaum wird das Wetter besser, schon blockieren sie den Laufwege: Stöckchenzieher, typischerweise im Pulk zu mindestens fünf Frauen, schnatternd.
Sind bei uns regelmäßig an der Alster unterwegs. Als quasi stehende Hindernisse, denn sie brauchen ihre Puste zum Reden… da kann man nicht schnell laufen. Allerdings würden sie nie aus dem Weg gehen und gucken entrüstet, wann immer man an ihnen vorbei oder durch ihre Gruppe hindurch läuft.
Verwechseln darf man sie nicht mit den schnellen Nordic Walkern, die ihre Stöcke nicht als Deko verwenden, sondern mit einer 5:30er Pace oder schneller an ihren langsamen Verwandten vorbeiziehen.
Rote Ampeln
Wer in der Stadt läuft, der kennt das sicherlich: Man nimmt sich eine Pace gemäß Trainingsplan vor, läuft los und dann kommt eine Ampel nach der anderen. Das war es dann mit der geplanten Zeit.
Rote Wellen gibt es auch für Läufer! Und ja, wenn niemand guckt und kein Auto kommt, dann renne ich auch mal bei rot rüber. Denn auf der Stelle joggen ist einfach nur peinlich.
Toilettenpausen unterwegs
Als Läufer geht man natürlich gut hydriert an den Start, schließlich will man nicht mit so vielen Trinkflaschen am Gurt starten, dass man Batmans Multifunktionsgürtel Konkurrenz machen könnte. Und das führt dazu, dass man all das Wasser in seinem Körper nicht nur ausschwitzen kann, sondern auch kräftig auspinkeln will.
Tipp: Lieber am Vortag richtig viel trinken und eine Stunde vor dem Lauf mit dem Trinken aufhören.
Freunde ohne Verständnis
Nur noch zehn Wochen bis zum Wettkampf; also Endspurt! Für einen Läufer ist klar, dass nun die meisten Kilometer gelaufen werden müssen. Das heißt: Unter der Woche muss abends gelaufen werden und samstags geht es früher ins Bett, damit die langen Läufe am Sonntag erträglich werden. Vielleicht kommt sogar der Alkoholverzicht in den letzten 4 Wochen. Alles dreht sich gefühlt ums Laufen und unter der Woche macht man eigentlich auch nichts anderes mehr.
Umso ärgerlicher, wenn dann der Freundeskreis nichts Besseres zu tun hat, als ständig Kritik zu üben. Daran, dass man keine Zeit mehr hat, keine anderen Themen und keine Lust mehr am Feiern.
Tipp: Regenerationstage müssen eh sein! Also nutzt den Abend davor oder den Regenerationstag selbst, um euch mit euren Freunden zu treffen. Bei der Gelegenheit schmeckt übrigens alkoholfreies Weizen ziemlich gut.
Wie sieht es mit euch aus? Was treibt euch unterwegs in den Wahnsinn…
4 Kommentare
Herrlich, vor allem das Warten auf das GPS Signals innerhalb der Gruppe kenne ich sehr gut.
Hi, super geschrieben; 😉 ich kann alle deine Punkte so unterschreiben 🙂
Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß und Erfolg für die Laufsaison 2016!
Was steht bei dir an ?
Mein großes Ziel ist der Karwendellauf über 52 km im August!
Sportliche Grüße
Stefan
Kann alle Punkte nachvollziehen. Besonders ärgerlich aber, wenn man nach dem Arbeiten nach Hause gekommen ist und eigentlich nur Laufen möchte und ewig auf sein GPS Signal wartet, dann Signal bekommt und die nächste Ampel direkt rot ist und man warten muss 🙂
Viele Grüße,
Dominik
Ertappt… das kenne ich nur zu gut