Wer bei den aktuellen Temperaturen im Freien Sport treibt, hat einen wahren Spießrutenlauf vor sich: Mücken sind derzeit in einigen Teilen Deutschlands eine echte Plage und stürzen sich nur zu gerne auf Hobby-Athleten. Wie ein Blumenstrauß aus lockenden Gerüchen wirken Schweiß, Kohlendioxid und verschiedene geruchsproduzierender Mikrobakterien auf der Epidermis als Wegweiser für die Blutsauger. Die Plagegeister lassen sich nur schwer abwehren, weglaufen ist nicht möglich und auch eng anliegende Funktionskleindung bietet keinen Schutz vor Mücken. Darüber hinaus sind Zecken eine echte Gefahr für (Trail-)Läufer.
Guter Schutz ist jetzt also wichtig, besonders wenn man mehrmals pro Woche draußen ist. Es muss also ein Repellent her; ein wirksames Mittel zur Insektenabwehr, das die kleinen Biester auf Distanz hält. Auf den ersten Blick scheint es davon auch mehr als genug zu geben, doch die Tücke sind die Inhaltsstoffe:
Ungesunde Duftstoffe und ätherische Öle im Mückenschutz
Häufig kommen ätherische Öle und künstliche Duftstoffe zum Überdecken des menschlichen Geruchs zum Einsatz. Diese sind jedoch oft hautreizend (wie Nelkenöl), neurotoxisch (wie Kampferöl, Salbeiöl oder Speiklavendelöl), photosensibilisierend (wie Lavendelöl) oder sensibilisierend (wie Basilikumöl). Insektenabwehr-Produkte mit Duftstoffen können so selbst bei unempfindlichen Nutzern schon allergische Reaktionen auslösen, wenn sie häufig verwendet werden. Allergiker und Asthmatiker haben es sogar noch schwerer bei der Auswahl. Daher sollte man bei der Auswahl des Repellents besonders darauf achten, einen wirksamen aber gut verträglichen Mückenschutz zu verwenden, der die Haut und Atemwege möglichst wenig reizt und allergiearm ist.
Leider reicht es nicht aus, auf das Etikett der Insektenschutz-Produkte zu gucken, wenn man duftstofffreie Antimückenmittel sucht: Kosmetika müssten hier alle Inhaltsstoffe transparent deklarieren, doch Mückenschutzmitteln gelten als Biozide und diese müssen ihre Inhalte nicht vollständig offenlegen. Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) hat sich daher ausgiebig mit den aktuell verfügbaren Produkten beschäftigt und auf seiner Seite zusammengefasst, welche Produkte auch für Allergiker, Personen mit empfindlicher Haut oder bronchialer Hyperreagibilität geeignet sind und trotzdem einen wirksamen Schutz gegen Mücken und andere Blutsauger bieten.
Nur drei wirksame Insektenabwehr-Produkte kommen ohne Duftstoffe aus
Ohne Duftstoffe und auf Basis von Saltidin® (auch bekannt als Picaridin und Icaridin) schützen NOBITE Haut Sensitive sowie Autan Junior Mückenschutz wirksam gegen eine große Anzahl an Mücken-, Fliegen-, Bremsen- und Zeckenarten, die Erreger von West Nil Fieber, Malaria, Gelbfieber, Denguefieber, Borreliose und Frühsommer-Meningoencephalitis übertragen. Saltidin bildet eine Art Schutzschicht vor stechenden Insekten auf der Haut oder Kleidung; Mücken und Zecken werden von der Chemikalie abgestoßen, so dass sie nicht auf den behandelten Bereichen landen.
Beide Produkte sind für Schwangere und Kinder geeignet, sind nicht hautreizend, nicht hautsensibilisierend, werden kaum absorbiert und haben eine gute Umweltverträglichkeit. Beide Produkte sind damit auch für Allergiker und Sensible gut verträglich und üben selbst auf Augen und Schleimhäute nur eine geringe, reizende Wirkung aus.
Noch effektiver sind Repellents auf Basis von DEET (Diethyltoluamid), wie das duftstofffreie NOBITE Hautspray. Der Wirkstoff DEET in dem Mückenschutzmittel verhindert, dass die blutsaugenden Insekten den menschlichen Geruch wahrnehmen können. Der chemische Tarnmantel macht seinen Träger also für einige Stunden „unsichtbar“ für die Plagegeister, die ihr Opfer ihr nicht mehr wahrnehmen können.
Im Gegensatz zu „NOBITE Haut Sensitive“ und „Autan Junior Mückenschutz“ wird „NOBITE Haut Spray“ vom DAAB nur eingeschränkt empfohlen, obwohl es duftstofffrei ist. Denn DEET kann die Schleimhäute, Atemwege und Augen reizen und bei sehr sensiblen Menschen sogar mitunter allergische Reaktionen auslösen. Zudem sollte es nicht auf einen Sonnenbrand aufgetragen werden und wird über die Haut absorbiert, so dass weiter Nebenwirkungen bis hin zu Nervenschäden und epileptischen Anfällen auftreten können, wenn es längerfristig angewendet oder großflächig aufgetragen wird.
Trotz der bekannten Nebenwirkungen bietet DEET als Wirkstoff den höchsten Schutz für stechenden Insekten und damit auch vor gefährlichen Tropenkrankheiten, weshalb die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Produkte auf DEET-Basis in gefährdeten Region empfiehlt. Wer auf dem Weg in die Tropen ist, sollte also DEET-Produkte in Erwägung ziehen. Wer hingegen gerade nicht im Urlaub unterwegs ist, wo lebensbedrohliche Erkrankungen drohen, sondern sich nur vor juckenden Stiche schützen will, sollte die Finger von DEET lassen und die beiden zuvor genannten Produkte wählen, deutlich unbedenklicher sind.
Anwendung
Auch verträgliche Mückenschutzmittel sollten nur nach Bedarf verwendet werden und am besten erst kurz vor dem Rausgehen gezielt auftragen werden. Repellents sollten reichlich auf alle Hautpartien aufgetragen werden, die geschützt werden sollen. Dabei sollte die Schleimhäute von Mund und Nase, und Augen sowie eventuellen Hautverletzungen nicht in Kontakt mit den Insektenschutz-Produkten kommen.
Wenn zeitgleich ein Sonnenschutz zum Einsatz kommen soll, ist darauf zu achten, das Sonnenschutzpräparat zuerst aufzutragen und erst danach das Antimückenmittel.
Die Wirkung von Repellents ist zeitlich begrenzt. Auf der Verpackung findet sich meist ein Hinweis, wie lange die Produkte für Mücken schützen und wann das Antimückenmittel erneut aufgetragen werden muss, um einen zuverlässigen Schutz zu bieten.
Wie schütze ich mich zusätzlich vor Mücken?
Zuhause können Fliegengittern an Fenstern und Türen helfen dabei, die stechenden Insekten erst gar nicht in die eigenen Wohnräume hineinzulassen. Für eine geruhsame Nacht empfehlen sich Moskitonetze, die man über dem Bett anbringen kann und die Stechmücken zuverlässig und chemiefrei abhalten. Darüber hinaus gibt es auch spezielle Moskitonetze, die mit chemischem Abwehrmitteln behandelt sind und einen höheren Schutz vor Mücken versprechen. Diese bergen durch ihre Beschichtung aber mögliche gesundheitliche Risiken und sollten nicht leichtfertig gekauft werden.
Die richtige Wahl aus dem Kleiderschrank bietet ebenfalls etwas Ruhe: Locker sitzende Kleidung schützt zusätzlich vor Stechmücken (enganliegende Stoffe sind für Mücken meist kein Hindernis).
Ebenfalls nicht zu unterschätzen: Regelmäßiges Duschen! Dies beseitigt Körpergerüche, die die Insekten anlocken. Bei der Körperpflege sollte ebenfalls darauf geachtet werden, dass möglichst wenig Parfüm oder parfümierte Duschgels zum Einsatz kommen, da auch diese Insekten anziehen können (bspw. Pfirsichgerüche).
Behandlung von Mückenstichen
Insektenstiche sind in unseren Breitengraden ungefährlich, jucken aber oft tagelang. Linderung versprechen Hitze, Kälte, Hausmittel und verschiedene Cremes und Salben.
Hitze zersetzt die Eiweiße, die von den Insekten beim Stich unter die Haut gepumpt werden und die für den Juckreiz verantwortlich sind. Sogenannte elektronische Stichheiler – wie beispielsweise der bite away https://amzn.to/2YUWGg7 – haben eine Kontaktfläche, die auf ~50° Celsius erwärmt wird und die Eiweiße zerstört ohne die Haut zu verbrennen.
Kälte reduziert die Schwellung an der Einstichstelle und betäubt die Nerven, so dass Schmerzen und Juckreiz zumindest kurzfristig gelindert werden. Hierzu sind Eiswürfel oder Kühlpads gut geeignet, die aber nie direkt auf die Hat gelegt werden sollten. Stattdessen sollte ein feuchtes Tuch die Haut schützen und darauf die Kühlung aufgebracht werden, um Erfrierungen zu vermeiden.
Hausmittel, die Linderung versprechen gibt es ebenfalls: Quark (am besten als Umschlag) kühlt angeschwollene Haut und soll Entzündungen vorbeugen. Eine frisch aufgeschnittene Zwiebel auf der Einstichstelle kühlte und lindert den Schmerz. Frisch gehackte Petersilie auf dem Einstich lindert den Juckreiz.
Wenn alles nicht ausreichend hilft, bieten Drogerien und Apotheken Abhilfe:
- Bei Juckreiz helfen Präparate mit Antihistaminika
- Kühlende Gels und Salben beruhigen die Haut und lindern den juckreiz
- Bei Entzündungen und stärkeren Schwellungen helfen Kortison-Produkte
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