Sie knabbern, nagen und kauen: Marathonläufer und andere Athleten, die ihr Ziel erreicht haben, sieht man regelmäßig dabei, wie sie für ein Foto in ihre Medaille beißen. Aber warum tun sie das?
Auf die Frage, warum Sportprofis dies heute tun, gibt es eine einfache Antwort: Mittlerweile sind es die Presse-Fotografen, die häufig nach dieser Geste fragen. Es sieht einfach interessanter aus, als wenn sich der Sportler nur die Medaille neben das Gesicht hält.
Aber es gibt auch einen historischen Grund: Früher wurden Medaillen noch aus Edelmetall gefertigt. Je höher der Reinheitsgehalt des verwendeten Gold, desto tiefer konnten die Zähne bei der „Bissprobe“ eindringen. Außerdem konnte so erkannt werden, ob die Medaillen einen Bleikern hatten.
Da aber selbst Olympische Goldmedaillen schon seit den 90er Jahren nur noch vergoldet sind, ist diese Tradition eigentlich obsolet.
Für Hobbysportler mit ihren Teilnehmer-Medaillen gibt es eigentlich keinen Grund hineinzubeißen: Weder gibt es entsprechende Wünsche von Fotografen, noch ist bei den Medaillen Edelmetall im Spiel. Die stolzen Läufer kopieren die populäre Geste einfach nur gerne.
Mittlerweile wird die Geste des „Medaillenbeißens“ häufig belächelt; konsequenterweise verkündete der Postillon dieses Jahr, dass Siegermedaillen zukünftig aus Schokolade gefertigt werden.