Unauffällig geht anders! Aber zurückhaltend will man bei Nixon, die sich auf hochwertige Uhren und Accessoires verstehen, auch gar nicht sein: „The Mission“ soll die Smartwatch für Extremsportler sein. Mit knalligen Farben, wasserfestem Gehäuse und belastbar genug fürs Snowboarden und Surfen… und mit 48 mm Durchmesser irgendwie auch etwas klobig.
Material und Gehäuse der Nixon Mission
Nixon verwendet für das Gehäuse von „The Mission“ Polykarbonat, das besonders stoßfest und belastbar ist. Für das Touch-Display kommt Corning Gorilla Glass zum Einsatz, das bereits in der Vergangenheit bei sehr kratzfesten Displays eingesetzt wurde und nur noch von Saphirglas übertroffen.
Die erhabene Lünette, die das Display wie ein Überrollbügel vor direkten Schlägen und Stoßen schützt, gibt es in 12 verschiedenen Optionen: wahlweise aus rostfreiem Chirugenstahl, ionenplattiertem Stahl oder Cerakote, einer superrobustem Keramiklegierung.
Die Armbänder aus belastbarem Silikon gibt es in 20 verschiedenen Farben; wahlweise unifarben oder gemustert.
Bei der Erhebung auf der linken Seite der Uhr handelt es sich um „MicLock“; einen von Nixon selbst entwickelten Verschluss, um das Mikrophon zu schützen. Ist er geschlossen, ist die Uhr wasserdicht; wird er geöffnet, nimmt das darunter befindliche Mikrofone Sprachbefehle entgegen.
Innenleben der Nixon Mission
Angetrieben wird „The Mission“ von einem Snapdragon 2100 Wear, einem Mikroprozessor den Qualcomm speziell für Wearables entwickelt hat. Trotz seines sparsamen Energieverbrauchs braucht dieser den 400 mAh Akku binnen etwas eines Tages auf. Immerhin lässt sich der Akku innerhalb einer Stunde wieder mit dem magnetischen Ladekabel aufladen.
So auffällig und extravagant das Äußere der Nixon Mission auch ist, im Inneren finden sich keine Sensoren, die man nicht auch von anderen Multisport-Uhren bereits kennt:
- GPS-Empfänger, zur Ortung und Track-Aufzeichnung auch ohne gekoppeltes Smartphone
- Thermometer
- Barometer, das auch zur Höhenmessung eingesetzt wird
- elektronischer Kompass
- Gyroskop
- Feuchtigkeitssensor
- Mikrofone
Es verwundert ein wenig, aber die Nixon Mission verfügt über keinen Herzfrequenzsensor, obwohl die Zielgruppe eindeutig (Extrem-)Sportler sind. Dass ein optischer Sensor, der die Herzfrequenz wie bei der Garmin fēnix 3 HR am Handgelenk misst, für das gewählte Einsatzgebiet keine ideale Lösung ist, sehe ich ein:
- Im Wasser stört der eindringende Wasserfilm zwischen Haut und Sensor die Messung.
- Bei Kälte findet die Durchblutung der Gliedmaße in den tieferen Hautschichten statt; zu tief für optische Verfahren, da das Gewebe zu viel Licht absorbiert.
- Im Schnee muss die Uhr über der Jacke getragen werden, wenn man sie unterwegs ablesen will; es kommt also erst gar nicht zum Hautkontakt.
Aber warum liegt kein klassischer Pulsgurt bei oder warum wird nicht wenigstens ein entsprechendes Bundle gegen Aufpreis geboten? Denn eine entsprechende Kompatibilität ist gegeben, solange der Pulsgurt via Bluetooth kommuniziert (geeignete Pulsgurte findest Du hier).
Allerdings ist die Bluetooth-Übertragung von Pulsdaten im Wasser nicht möglich; entsprechende Lösungen die auch im Wasser funktionieren, wie sie bspw. Garmin oder Suunto demonstrieren, begegnen diesem Problem durch Datenpufferung und funktionieren nicht mit der Nixon Mission.
Surf. Snow. Smart. – Nixon Mission, die Android-Smartwatch für Surfer und Snowboarder
Dank Polycarbonat, Edelstahl und guter Dichtungen ist Nixons „The Mission“ bis 10 ATM wasserdicht, was in etwa einer von Wassersäule von 100 Meter entspricht. Damit kann sie zum Schwimmen, Schnorcheln oder für flache Tauchgänge ins Wasser mitgenommen werden. Eine Tauchuhr ersetzt sie natürlich nicht.
Schlaumeier-Wissen: Sowohl beim Duschen, als auch bei Schwimmbewegungen entstehen sogenannte „Druckspitzen“. Hierbei handelt es sich um räumlich begrenzte Druckbelastungen, beispielsweise durch die Einstechbewegung beim Kraulen, die deutlich über das Niveau hinausgehen können, welches die Eintauchtiefe vermuten lassen würde.
Noch wichtiger ist, dass die Smartwatch damit auch für extreme(re) Sportarten geeignet ist, die Uhren nicht überstehen würden, die nur bis 5 ATM wasserfest sind: Surfen, Wasserski oder Jetski.
Als Betriebssystem setzt die Smartwatch auf die aktuelle Version von Android Wear. Verbunden mit einem Android-Smartphone beherrscht sie dann:
- Google Fit
- Musiksteuerung
- Google Maps
- Zugriff auf Wetter-Daten
- Infos zur Verkehrssituation
- Sprachsuche
In Kombination mit einem iPhone lassen sich derzeit leider nur Benachrichtigungen anzeigen. Wer also ein iPhone sein Eigen nennt und sich mehr Funktionen wünscht, dem bleibt derzeit nur der Griff zur Apple Watch (einen Test gibt es hier).
Zudem sind bereits drei Apps auf der Nixon Mission vorinstalliert, die speziell auf die Zielgruppe zugeschnitten sind:
- Trace Surf, mit der sich der eigene Surf-Track festhalten lässt
- Trace Snow, mit der Abfahren aufgezeichnet werden können
- The Mission, eine Eigenentwicklung von Nixon, die Wellenstände und Schneedecke des Lieblingsareals anzeigen und so dem Träger verraten, wo dieser gerade ideale Voraussetzungen für seinen Sport findet
Erste Bilder von Nutzern zeigen allerdings, dass das helle 400×400 Pixel Touch-Display dasselbe Schicksal erleidet, wie alle anderen mir bekannten runden Smartphone-Displays: Es wird angesteuert, als wäre es viereckig und so wird beispielsweise Text in die Ecken projiziert, die nun einmal nicht vorhanden sind. Komplett lesbar ist der Text nur in der Displaymitte!
Preise und Verfügbarkeit der Nixon Mission
Die Nixon „The Mission“ ist seit dem 10. Oktober käuflich zu erwerben. Die orangene Standardversion gibt es für 429 Euro. Wer die Uhr mit eigenen Farben und Materialien personalisieren will, muss 485 Euro einplanen.
Weitere Armbänder können separat erworben werden und mit wenig Aufwand getauscht werden. Ein Tausch der Lünette ist zwar theoretisch möglich, muss aber vom Fachbetrieb durchgeführt werden – das Material sollte beim Kauf also sorgsam gewählt werden.
Spezifikation der Nixon Mission
WASSERFEST | 10 ATM / 100 Meter |
DISPLAY | 1,39 Zoll AMOLED-Farbdiplay, 400 x 400px Auflösung, Ambient Light Sensor |
TOUCHSCREEN | Kapazitives Touchdisplay mit Multi-Touch & Erkennung nasser Finger |
SENSOREN | GPS, Thermometer, Altimeter, Barometer, elektronischer Kompass, Gyrometer, Beschleuningungssensor, Feuchtigkeitssensor |
SMARTPHONE- KOMPATIBILITÄT | Android: Smartphone ab Android 4.3iOS: ab iPhone 5, mind. iOS 8.2 |
CHIPSATZ | Qualcomm Snapdragon 2100 |
MICROPHONE | Ja |
VIBRATIONS- MOTOR | Ja |
SPEICHER | 512MB RAM, 4GB FLASH (ePOP) |
WIRELESS | Bluetooth 4.1 (BLE), 802.11n (2.4 GHz) |
BATTERIE | Lithium-Ion, 400 MmAh, Laufzeit >1 Tag |
LADE- METHODE | Magnetischer Lade-Dock |
GEHÄUSE- ABMESSUNG | 48 mm |
BETRIEBSSYSTEM | Android Wear |
Fazit
„The Mission“ ist wohl das, was man eine „Spartenuhr“ nennen würde: Gefärbt wie eine Rettungsboje, außergewöhnlich robust, mit hoher Wasserfestigkeit und gepaart mit einigen Smartwatch-Funktionen. Wer all dies von einer Uhr abfordert, weil er idealerweise surft oder snowboardet, der findet einen außergewöhnlichen Hingucker, der sich – trotz seiner Dicke – angenehm trägt.