Passend zur Winter-Saison 2015/2016 wurde der Mizuno Wave Rider 19 aufgelegt. Die Mizuno Wave Rider ist die populärste Laufschuhserie aus dem Hause Mizuno und zielt mit leichtgewichtigen Allroundern primär auf Neutralfußläufer im Training ab. Für Wettkämpfe wäre der Mizuno Wave Rider 19 prinzipiell geeignet, wird ambitionierten Läufern aber zu schwer sein.
Testzeitraum | 4 Wochen* |
Testdistanz | 320 km |
Testgelände | Straße Wald Tartan Trail (feucht) |
Tester | Männlich 72kg Normalfuß neutral-pronierend Fersenläufer |
* verkürzt, da bereits umfangreiche Erfahrungen mit dem – quasi baugleichen – Mizuno Wave Rider 18 vorhanden sind.
Zielgruppe des Mizuno Wave Rider 19
Kategorie | Lightweight Trainer |
Fußstellung | neutral |
Körpergewicht | leicht mittel |
Fußtyp | Normalfuß Senkfuß |
Untergrund | Straße |
Anwendungsbereich | Training Wettkampf** |
Gewicht | W: ~235 gr, M: ~275 gr |
Sprengung | 12 mm |
** Gewicht zu hoch für klassischen Wettkampfschuh
Aufbau des Mizuno Wave Rider 19
Laufsohle
Die Laufsohle (also die unterste Schicht) dieses neutralen Laufschuhs besteht primär aus X10-Material, einer leichten, flexiblen und widerstandsfähigen Carbon-Gummimischung, die für eine hohe Flexibilität und Griffigkeit des Schuhs sorgt. Die Traktion ist ausgezeichnet; sowohl auf der Straße, als auch auf Tartan oder Waldweg – für Trails fehlt aber zusätzliches Profil. Das Untergrund-Feedback ist gut.
Das Vorgängermodell Mizuno Wave Rider 18 hatte bei mir auch nach 1.100 km noch einen sehr guten Grip!
Mittelsohle
Der Mizuno Wave Rider 19 nutzt keinen klassischen EVA-Schaum, sondern U4ic (ausgesprochen „euphoric“), eine leichtgewichtige Mittelsohle, die für ihre extreme Haltbarkeit und außergewöhnliche Stoßdämpfung beim Aufprall bekannt ist. Gegenüber dem früher von Mizuno verwendeten AP+ ist es 30% leichter, bei ansonsten gleichen Eigenschaften.
Als Besonderheit und einzigen (außer dem Farbwechsel) erkennbaren Unterschied zum Wave Rider 18 wird die U4ic-Mittelsohle nach oben hin durch eine dünne Schicht des neuen U4icX abgeschlossen. Dieses Zwischensohlenmaterial bietet, nach Angaben von Mizuno, noch mehr Komfort und eine höhere Rückstellfähigkeit. Spürbar war der Unterschied für mich nicht.
In die Mittelsohle eingearbeitet ist die namensgebende Mizuno Wave (eine Mizuno-exklusive Technologie), eine Welle aus thermoelastischem Kunststoff, die von der Ferse bis zum Mittelfuß verläuft. Diese federt den Aufprall zusätzlich und gibt die aufgenommene Energie beim Abtritt unterstützend ab. Ich habe den Eindruck, dass die Wave-Platte etwa 50km eingelaufen werden muss, um ihre initiale „Steifigkeit“ in den angenehmen „Flex“ zu verwandeln.
Durch das Zusammenspiel der Dämpfung von Unter- und Mittelsohle (die sogenannte SmoothRide-Technologie) werden Fersenläufer in einer „natürliche Abrollbewegung“ über den Vorderfuß geführt. Der Aufprall als Fersenläufer ist trotzdem recht hart. Der Schuh selbst bietet keine direkte Über-/Unterpronationsstütze, führt aber den Fuß hierüber leicht, was in einer minimalen Pronations-Steuerung resultiert.
Beim Vorgängermodell Mizuno Wave Rider 18 war nach 1.100 km die Dämpfung durch und der Schuh musste aussortiert werden.
Obermaterial
Das AIRmesh, das als Obermaterial beim Mizuno Wave Rider 19 zum Einsatz kommt, ist besonders atmungsaktiv und hält den Fuß auch nach Stunden kühl und trocken. Es sitzt dabei druckfrei am Fuß, ohne zu scheuern.
Die verstärkenden Elemente sind aus DynaMotion Fit gefertigt, welches dem Obermaterial eine gewisse Steifigkeit und Robustheit verleiht. Dies geht leicht zulasten der Flexibilität.
Im Inneren des Wave Rider 19 sorgt OrthoLite Sockliner für ein antibakterielles Klima und damit auch für eine Geruchshemmung.
Die Zehenbox und eine Fersenkappe sind zusätzlich verstärkt.
Beim Vorgängermodell Mizuno Wave Rider 18 begann sich das Obermaterial nach 800 km aufzulösen (kleine Löcher und Logos lösten sich), war aber auch nach 1.100 km gut genug erhalten, um damit zu laufen.
Vergleichbare Laufschuhe zum Mizuno Wave Rider 19
Vorgängermodell: Mizuno Wave Rider 18
Vergleichbare Laufschuhe vom gleichen Hersteller: Der Mizuno Wave Prophecy bietet noch stärkere Dämpfung für Fersenläufer, kostet dafür aber auch noch ein paar Euro mehr.
Vergleichbare Laufschuhe von anderer Hersteller: Der Brooks Glycerin 13 setzt ebenfalls auf ähnlich starke Dämpfung im Fersenbereich und unterstützt die Abrollbewegung.
Fazit des Mizuno Wave Rider 19
Der Mizuno Wave Rider 19 ist wirklich ein Allrounder, der sich allerdings kaum vom Wave Rider 18 unterscheidet. Design und Konstruktion sind quasi identisch – bis auf die dünne U4icX-Schicht. Wer den alten Print mag, kann auch bedenkenlos beim Mizuno Wave Rider 18 zuschlagen.
Trotz des kompromisslosen Einsatzes von leichtgewichtigem Material, werden Dämpfung, Sitz und Unterstützung nicht geopfert. Die Kombination aus Mizuno Wave Technologie und U4ic machen den Mizuno Wave Rider 19 zu einem guten Trainingsschuh auf langen Läufen. Dank sicherem Sitz wären aber auch Marathondistanzen möglich, wobei dann das Gewicht etwas hoch ist.
Der Vorgänger Mizuno Wave Rider 18 war 2015 einer meiner liebsten Trainingsschuhe und häufiger Begleiter auf langen Wettkämpfen. Der Mizuno Wave Rider 19 füllt hier eine Lücke, da ich seinen Vorgänger nach 1.100 km aussortieren musste.