Die Triathlon-Saison ist für 2016 zwar vorbei, aber bekanntlich gilt ja: Nach dem Triathlon ist vor dem Triathlon. Und wer nicht darauf warten will, dass es bei uns endlich wieder warm wird, der findet international genug Wettkämpfe im Winter. Grund genug, noch ein Fazit zum ASICS Gel-Noosa Tri 10 abzugeben, der mich auf einigen Testläufen und zwei Wettkämpfen begleitet hat und im wahrsten Sinne des Wortes „Blut und Schweiß“ gekostet hat!
Testzeitraum | 14 Wochen 2 Wettkämpfe |
Testdistanz | 195 km |
Testgelände | Straße Wald Schotter / Kies Gras / Erde |
Tester | Männlich 72kg Normalfuß neutral-pronierend Fersenläufer |
Zielgruppe des ASICS Gel-Noosa Tri 10
Dass ich hier die zehnte Auflage der Noosa-Serie in den Händen halte, spricht schon für den Erfolg des Schuhs. Dieser zielt auf Triathleten ab, die nicht auf Stabilität bei einem Wettkampfschuh verzichten wollen.
Um die Transition-Phase zu erleichtern und beschleunigen, legt ASICS passend dazu auch eine alternative Schnellschnürung bei.
Kategorie | Triathlon Lightweight Trainer Wettkampf |
Fußstellung | neutral Überpronation |
Körpergewicht | leicht mittel |
Fußtyp | Normalfuß Senkfuß |
Untergrund | Straße Kies/Schotter |
Anwendungsbereich | Triathlon-Training Triathlon-Wettkampf |
Gewicht | W: 235 gr M: 280 gr |
Sprengung | W: 10 mm M: 9 mm |
Aufbau des ASICS Gel-Noosa Tri 10
Optisch schreit der ASICS Gel-Noosa Tri 10 seinen Träger bereits in dem Moment an, wenn dieser erstmalig den Karton öffnet.
In leuchtenden Farben und mit einem Graffiti-artigen Print setzt sich der Triathlonschuh definitiv von der Masse ab.
Sohle
ASICS setzt beim Gel-Noosa Tri 10 auf „Wet-Grip-Rubber“ im Vorfußbereich, um der Laufsohle einen sehr guter Grip zu geben, auch auf nassem, glatten Asphalt, den man häufig in den Wechselzonen findet.
Die gut erkennbare Längskerbe in der neuen Laufsohle verläuft entlang der Kraftverlaufslinie und soll so den Fuß führen. Der Träger soll hierüber leichter den optimalen Abdruckpunkt finden.
Die Mittelsohle aus Super-SOLYTE, das noch leichter als SpEVA ist, stützt merklich, weist ein hohes Rückstellpotential und große Verschleißfestigkeit auf.
Wie der Name des Trathlonschuhs schon andeutet, setzt ASICS für das Dämpfungssystem „Gel“ ein, eine patentierte Silikonmischung mit enormer Schock-Absorption. Mit seinen Stabilitäts- und Dämpfungseigenschaften, die den Bewegungsapparat merklich schonen, ist der ASICS Gel-Noosa Tri 10 eher auf Distanzen ab zehn Kilometer zugeschnitten, für kürzere Strecken gäbe es leichtere Alternativmodelle.
Obermaterial
Das luftige Mesh im Vorderfußbereich ist nahtfrei und lässt die Füße trock(n)en. Damit ist der ASICS Gel-Noosa Tri 10 auch für heiße Wettkampftage optimal geeignet. Eine gummierte Verstärkung im Bereich der Zehen soll den Verschleiß des nicht ganz unempfindlichen Materials minimieren. Trotzdem konnte ich bei mehreren Triathleten Löcher im Mesh an den gleichen Schuhe erkennen, die – laut deren Angaben – etwa nach 450 Laufkilometern auftraten.
Durch 3M-Reflektoren im Fersenbereich erhöhen die ASICS Gel-Noosa Tri 10 die Sichtbarkeit in Dunkelheit und Dämmerung
Schnitt / Innenmaterial
Der ASICS Gel-Noosa Tri 10 fällt etwas schmaler aus, als ich dies von ASICS gewohnt bin. Daher benötige ich eine halbe Nummer größer als in den anderen Schuhen – ansonsten ist Zehenbox recht eng und schränkt die Beweglichkeit ein.
Passend für Triathleten ist der Schuh mit einer perforierten EVA-Einlegesohle ausgestattet, die leicht ausgewechselt werden kann. Weder an der Fersenkappe noch an der Zunge finden sich die „typischen“ Einstiegshilfen, die viele andere Triathlon-Schuhe aufweisen; trotzdem fällt der Einstieg bei der Verwendung des Schnellschnürsystems leicht.
Das weiche Anti-Rutsch-Innenfutter ist ohne Nähte gefertigt, daher könnte der ASICS Gel-Noosa Tri 10 prinzipiell ohne Socken getragen werden. Allerdings ist die Fersenkappe sehr steif und liegt oben so eng am Fuß an, dass sie bei mir stark scheuert. Dies ist für mich auch der ausschlaggebende Punkt, warum sich dieser (ansonsten) großartige Triathlonschuh für mich als völlig ungeeignet erweist! Durch die Verwendung wird meine Achillessehne so stark gereizt, dass ich nach langen Läufen tagelang Beschwerden habe. Außerdem scheure ich mir bei langen Läufen immer wieder die Ferse blutig; nicht nur, wenn ich ohne Socken laufe, sondern auch, wenn ich nur dünne Socken trage.
Ganz alleine scheine ich mit dem Problem nicht so sein, denn einige Triatlonkollegen ärgern sich mit den gleichen Verletzungen nach dem Tragen herum. Liest man die Bewertungen zum ASICS Gel-Noosa Tri 10 im Internet, scheinen aber nur wenige Triathleten damit zu kämpfen haben.
Vergleichbare Laufschuhe zum ASICS Gel-Noosa Tri 10
Nachfolgermodell: Der 2016 erschienene ASICS Gel-Noosa Tri 11 ist noch ein paar Gramm leichter geworden und weiterhin ein Hingucker
Vergleichbare Laufschuhe von anderer Hersteller: Der Saucony Fastwitch 7 bietet eine Außensohle mit außergewöhnlicher Traktion, die ebenfalls auf nassem Boden guten Halt bietet. Die direkte Zwischensohle und das geringe Gewicht, machen ihn einem idealen Wettkampfschuh.
Fazit des ASICS Gel-Noosa Tri 10
Von den technischen Spezifikationen her, ist der ASICS Gel-Noosa Tri 10 ein toller Triathlon-Schuh, mit dem es sich schnell laufen lässt und der wertvolle Sekunden in der Wechselzone spart. Für mich ist der Schuh allerdings „untragbar“, denn die Konstruktion der Fersenkappe verhindert Läufe ab zehn Kilometer zuverlässig.
Wer einen Triathlonschuh mit viel Grip sucht, sollte den Schuh trotzden einmal ausprobieren, insbesondere wenn man mit dem ASICS Gel-DS Trainer gut zurechtkommt, der sich ähnlich trägt. Der ASICS Gel-Noosa Tri 10 ist leicht, schnell und schrill. Zudem ist der Preis mehr als fair, wenn denn die Fersenkappe keine Probleme verursacht.