Wenn es einen perfekten Laufpartner wirklich gibt, dann könnte es wohl ein Hund sein: Immer bereit laufen zu gehen, keine Ausreden, niemals zu müde und von hohen Geschwindigkeiten eher herausgefordert. Allerdings sind nicht alle Hunde für lange Läufe geeignet, denn einigen fehlt dafür die Ausdauer und Energie oder das Fell ist zu warm für Läufe in unseren Gefilden. Deshalb – und weil ich auch träume – habe ich für euch die idealen Begleiter herausgesucht, wenn ihr einen neuen Pace-Maker sucht.
Da viele der folgenden Hunde Jagd- oder Hütehunde sind, richtet sich die Haltung dieser an erfahrenere Hundehalter, die mit der Erziehung und Ausbildung dieser anspruchsvollen Tiere zurecht kommen.
Vorweg: Ich musste irgendwann einmal die Grenze ziehen. Ich hätte sicherlich auch einen Artikel „die 50 besten Hunderassen für Läufer“ schreiben können. Wenn euch aber eine Rasse besonders am Herzen liegt, dann meldet euch und ich prüfe, ob sie in diesen Artikel gehört. Versprochen! Nun also die acht besten Hunderassen für Läufer:
Der Deutsch Kurzhaar
Deutsch Kurzhaar sind leicht abzurichtende und anhängliche Begleithunde, die täglich gefordert werden wollen. Als schlanke Ausdauerpakete eignen sie sich hervorragend für Läufe, auch über 15 Kilometer. Dabei sind sie schnell genug, um auch neben einem Fahrrad Schritt zu halten. Neben Agility lieben sie Apportier- sowie Suchspiele und fühlen sich auf Trails sogar noch wohler als auf befestigten Wegen. Gut ausgelastet sind sie liebevolle Familienhunde.
Ihr kurzes, pflegeleichtes Fell ist optimal für Läufe im Sommer.
Der Jack Russell Terrier
Auch wenn diese kleinen Wirbelwinde nicht auf Anhieb so aussehen… die Jack Russell Terrier sind voller Energie und können erstaunlich lange laufen ohne zu ermüden – 10 Kilometer sind für sie einfach. Sie sind lebhafte, wachsame und gerne aktive Arbeitstiere, die durch ihre Intelligenz, ihre Furchtlosigkeit und ihr Selbstvertrauen bestechen.
Durch ihre Große sind sie auf Straßen, (Wald-)Wegen und am Strand besser aufgehoben als auf Trails.
Übrigens: In Hamburg erfreut sich ein Jack Russell Terrier besonderer Berühmtheit: Yoda! Dieser hat auf der offiziell vermessenen Laufstrecke um die Alter schon über 1.000 km zurückgelegt – protokolliert mit seinem eigenen Lauf-Chip.
Der Magyar Vizsla
Magyar Vizslas (oder auch kurzhaarige Ungarische Vorstehhunde) sind ursprünglich Schweißhund aus dem Karpatenbecken. Sie sind großartige Begleiter für sportliche Läufer und verbinden Ausdauer und Schnelligkeit mit Spursicherheit. Ihr kurzes, pflegeleichtes und weitestgehend selbstreinigendes Fell ist optimal für Läufe im Sommer. Auch auf unebenem Gelände, zwischen Hindernissen und bei Sprüngen weichen sie ihren Bezugspersonen nicht von der Seite. Dabei sind die Vizslas sehr lernwillig und folgen – bei Ausbildung – auch im dichtesten Stadt-Trubel ohne Leine.
Magyar Vizslas sind verschmust und können, bei ausreichendem Auslauf und Bewegung sowie geistiger Forderung (wie beispielsweise Agility), auch als Familienhund gehalten werden.
Der Dalmatiner
Die aus Kroatien stammenden Dalmatiner sind kräftige und lebhafte Laufhunde. Früher ließ man sie neben Kutschen laufen, um diese vor Räubern, fremden Hunden oder wilden Tieren zu schützen, oder vor Löschfuhrwerken, damit sie den Weg frei machten. Es ist daher nicht verwunderlich, dass diese Hunde fürs Laufen geboren sind.
Egal wie viel ihr lauft, diese Hunde halten mit. Und auch bei der Geschwindigkeit müsst ihr euch nicht zurückhalten, denn diese Laufhunde können mit Pferden mithalten. Mindestens zwei Stunden Auslauf am Tag sollten sie bekommen, im Schnitt sollten es aber drei bis vier Stunden sein. Wer nicht so viel laufen will/kann, der kann auch Fahrrad fahren, apportieren oder schwimmen.
Völlig ungeeignet wäre aber ein Leben als Sofahunde mit Auslauf im Garten oder lediglich bei Spaziergängen; dann würden Dalmatiner verhaltensauffällig.
Der Australian Shepherd
Die aus Nordamerika stammenden Australian Shepherds sind für die Hütearbeit geboren und brauchen alternativ viel Beschäftigung. Dieser Trieb macht sie auch zu idealen Fährten-, Rettungs- und Drogenspürhunden.
Agility-Training und Trail-Läufe mit Suchspielen sind genau nach ihrem Geschmack. Werden sie ausreichend körperlich und geistig gefordert, sind sie sehr gelehrige Hunde, die Läufer in jedes Terrain begleiten. Ausdauernde Läufer, die auch gerne einmal in Gelände wollen, finden in ihnen ausdauernde Begleiter.
Der Weimaraner
Weimaraner sind vielseitige, anhängliche Familienhunde, die Aufmerksamkeit und Ausbildung brauchen. Als Jagdhunde in Deutschland gezüchtet, liegt ihnen Schweißarbeit im Blut, doch lassen sie sich auch für schnelle Sprints und lange Ausdauerläufe begeistern. Ihre gute Orientierung und der Spaß an schwierigem Gelände macht sie zu großartigen Trailbegleitern.
Der Border Collie
Border Collies sind hochintelligente Hüte- und Arbeitshunde, deren Wurzeln in Großbritannien zu finden sind. Schon die plündernden Römer und Wikinger waren so begeistert, dass sie sich einige Exemplare von ihren Beutezügen gegen die Insel mitnahmen. Über die letzten Jahre erlebten die Border Collies durch die Popularität des Agility-Sports eine Renaissance und etablierten sich auch immer stärker als Familienhund – vermutlich auch durch den Film „Ein Schweinchen namens Babe“. Diese Hunde lieben es, eine Aufgabe zu haben und beschäftigt zu werden und geben so treue und trittsichere Laufbegleiter ab.
Der Rhodesian Ridgeback
Rhodesian Ridgebacks wurden ursprünglich gezüchtet, um Löwen in Afrika zu jagen, trotzdem sind sie sozial und kommen mit Menschen und besonderes Familien gut aus. Sie haben einen fürs Rennen optimalen Körper, sind sportlich und voller Bewegungsdrang. Es ist fast unmöglich, Rhodesian Ridgebacks durch Laufen zu ermüden. Ihr kurzes, pflegeleichtes Fell ist optimal für Läufe im Sommer.
Der Pudel
Die lebhaften Pudel haben längst ihr Image als „Alte-Leute-Hunde“ ablegen können und erfreuen sich heute einer Renaissance. Zurecht, denn die Familienhunde zeichnen sich durch überdurchschnittliche Lernfähigkeit und ihre Sportlichkeit aus. Ende des 19. Jahrhunderts wurden sie als apportierende Jagdhundrasse gezüchtet, die besonders für die Wasserjagd geeignet war, worauf auch der Name hinweist (altdeutsch „puddeln“, also „im Wasser plantschen“). Die heutigen Züchtungen haben ihre Jagdfähigkeiten übrigens weitestgehend verloren, wodurch sie leichter im Gelände zu führen sind.
Pudel wollen beschäftigt werden und erfreuen sich an Hundesports wie Agility, Obedience oder Schutzhundesport. Lange Geländeläufe neben einem vertrauten Menschen absolvieren sie zufrieden mit ihrem federnden Gang.
Da ihr feines, wolliges Fell fortwährend wächst und Pudel nicht haaren, bedarf diese Rasse einer regelmäßigen Schur; bei dieser sollte die Felllänge so gewählt werden, dass der Pudel bei langen Läufen nicht überhitzt!
Wenn ich hier schreibe, dass es sich um ideale Hunde für Läufer handelt, dann sollte auch klar sein: Diese Hunde brauchen und fordern Bewegung ein.
Rein körperliche Beschäftigung wie Spazierengehen oder Fahrradfahren sind jedoch selten ausreichend und daher gehören diese Hunde in die Hände von aktiven, sportlichen Besitzern, die ihnen auch anspruchsvolle Aktivitäten wie Hundesport zur physischen und mentalen Auslastung anbieten.
9 Kommentare
Also ich laufe auch sehr gerne und viel. Ich laufe mit meinem Berner Sennenhund. Er ist ein Rüde und sehr sportlich. Der ist nicht tot zu kriegen. Bin erst heute wieder 25 Km mit ihm gelaufen. Ich finde der gehört auch hier rein! Gerne stell ich ein Foto von ihm zur Verfügung.
Super interessant! Ich selbst habe einen Bologneser namens Elsa, die sich weigert das Haus zu verlassen, wenn ich meine Joggingsachen anziehe. Generell dürfte aber Joggen doch auch für eine solche Hunderasse kein Problem sein, oder? Ich jogge eher langsam und auch nicht mehr als 4 bis 5 km. Was meinst Du?
Wie Du vielleicht weißt, brauchen Bologneser keine langen Läufe – das macht sie als Hunde für Städte und Wohnungshaltung so sympathisch. Sie sind aktiv, haben aber keinen so ausgiebigen Bewegungsdrang.
Das Potential bringen Bologneser jedoch mit, sie können sogar noch weiter laufen. Allerdings bin ich kein Hundeflüsterer und kann dir leider keinen Tipp geben, wie man Elsa am besten motiviert.
Auch mit einem Rottweiler laufe ich fast tägl. 10 km.
Davor hat mich eine weisser Schäferhündin begleitet. Mit ihr bin ich bis 15 km. gelaufen.
Es macht Spaß und motiviert gegenseitig.
Ich habe (leider noch) keine Erfahrung mit Hunden, aber umso erstaunlicher finde ich es, dass es der Husky nicht in die Liste geschafft hat. Das ist der Hund, bei dem ich als Nicht-Experte als erstes ans Laufen denke.
Gibt es dafür einen Grund oder ist das einfach ein Fall von „Ich hätte sicherlich auch einen Artikel „die 50 besten Hunderassen für Läufer“ schreiben können“?
Hi Jan,
Huskys sind tatsächlich ausgezeichnete Läufer. Insbesondere die „leichter gezüchteten“ Alaskan Huskys sind unglaublich ausdauernde Läufer, die – entsprechend trainiert und mit Talent – eine Marathon-Distanzen mit über 30km/h bewältigen und auf der doppelten Distanz mit etwa 25km/h durchlaufen könnten.
Allerdings sollten dafür die Temperaturen stimmen… Wenn den Hunden im Sommer nicht genug Wasser zum Baden zur Verfügung steht, leiden sie unnötig.
In die Liste „die 50 besten Hunderassen für Läufer“ wären sie natürlich eingezogen!
Ich hätte noch den Border Terrier. Meiner ist leider vor 2 Jahren eingeschlafen, ist davor aber regelmäßig bis 25 km ohne Probleme mitgelaufen. Wenn wir dann nach Hause kamen schaute er mich mit großen Augen an und wollte noch mehr…Mit etwas geistiger Auslastung (Tricks) war er dann nach 15 Minuten bereit sich schlafen zu legen. Ich bin überzeugt selbst die Marathon-Distanz wäre für Pelle mit dem entsprechenden Training drin gewesen.
Mein nächster wird definitiv wieder ein Border Terrier.
Eine eher unbekannte Rasse ist das italienische Windspiel , gerade mal 5 kg max. Gewicht und etwa 35 cm klein ist es die kleinste Windhunderasse und läuft und läuft und läuft …
Hi
Ich habe einen Hund gesucht ,der sehr gut allein bleiben kann wenn ich arbeite und nicht zu groß und schwer ist, um ihn tragen zu können falls er mal alt oder verletzt ist.
So kam ich zu meinem Shiba Inu, er ist 39cm hoch und wiegt 10 kg.
Er kann kann super allein bleiben und macht jeden Sport und Unsinn mit. 🙂
Das einzige Manko was diese Rasse wohl hat ist die absolute Eigenständigkeit und die Fähigkeit Bäume Vertikal erklimmen zu können ( eine unerwartete Erfahrung).
Tja ich weiß nicht ob er wirklich als Jogger Begleiter geeignet ist oder ob meiner da nur eine Ausnahme ist.
Hat jemand irgendwie andere Erfahrungen gemacht?
Liebe Grüße